Auf dem Weg zum Frühstück in der nahe gelegenen Kneipe, wo wir schon am Vorabend gegessen hatten, kam uns ein Paar aus Holland mit schwer bepackten guten Reiserädern entgegen, was auch prompt anhielt, um sich mit uns anderen Radlern zu unterhalten. In dieser Gegend trifft man schließlich nur sehr selten auf Reiseradler.
Die beiden machten zwar einen gut trainierten Eindruck, doch wir hätten nicht mit Ihnen tauschen wollen. Sie waren mitsamt ihren jeweils 4 Gepäcktaschen und Zelt auf dem Weg nach Sapa, hatten also den reichlich 30 Kilometer langen Anstieg noch vor sich. Sie wollten allerdings zwischendurch noch mal übernachten, reisten also mit kürzeren Tagesetappen als wir (ohne Gepäck). Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht klar, dass uns an diesem Tag auch noch einige „Hügel“ erwarten würden, die uns kräftig zum Schwitzen bringen würden. Natürlich trug auch die sonnig warme Luft ihren Teil zur Anstrengung bei.
Diese Tagesetappe führte hauptsächlich auf kleineren Straßen mit relativ wenig Verkehr durch hügelige Landschaft, mit unzähligen Aus- und Einblicken, auch in das Leben der Bevölkerung. Das Wetter war prima und man konnte sich leicht an diese abwechslungsreiche Gegend und die dort ansässigen freundlichen Menschen „verlieben“ wie das Dominik in seinem Blog geschrieben hat. Oft waren der gesamte Straßenrand und weitere sonnige Flächen bedeckt mit dünnen Holzplatten, die dort zum Trocknen ausgelegt worden waren. Diese werden nach dem mehrtägigen Trocknungsprozess auf LKWs verladen und zur Papierherstellung in entsprechende Fabriken gebracht. Anscheinend ist entsprechende Verarbeitung von Holz ein einträgliches Geschäft, denn die Häuser in den entsprechenden Orten waren deutlich robuster und moderner, als in den eher landwirtschaftlich geprägten Orten.
In einer engen Kurve auf einer abschüssigen Straße war ein großer Truck in den Straßengraben gerutscht und es blieb uns ein Rätsel, wie die wenigen dort befindlichen Arbeiter diesen Truck wieder flott machen wollten.
Abends fuhren wir in eine Ebene und dort in die verhältnismäßig große vietnamesische Stadt Yen Bai ein, welche mitten in der Stadt einen großen See zu bieten hatte. Obwohl in der Stadt dichter Verkehr vor allem mit vielen Mopeds vorherrschte, war es an dem See regelrecht idyllisch ruhig. An diesem See lag auch unser schon etwas angejahrtes ehemals luxuriöses Hotel. Wir verbrachten den Nachmittag und den ersten Teil des Abends in einer Art Biergarten am See, wo wir mit gutem Bier und Bananenkuchen bewirtet wurden. Abends aßen wir dann wieder mal sehr schmackhaften Fisch in einem traditionellen vietnamesischen Restaurant, wo man nicht auf Stühlen sondern auf dicken Kissen sitzt.
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