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Busfahrt zur Halong-Bucht und Beginn der Schiffstour durch die Bucht

Nach einem sehr reichhaltigem Frühstück im Hotel, wo die die Küche den Gästen jeden Wunsch erfüllte, stiegen wir in einen recht bequemen Bus und starteten die lange Fahrt zur Halong-Bucht. Die Strecke führte parallel zur Küste durch mehrere Provinzen Vietnams, welche man tatsächlich anhand der Baustile, vorherrschender Handwerksbetriebe und den von Ihnen geschaffenen Statuen auch vom Bus aus unterscheiden konnte.

Leider begann es bald zu regnen und so war die Sicht durch die Fenster ca. 2 Stunden lang nicht optimal. Der graue Himmel ließ uns schon Böses für den Bootstrip in der Halong-Bucht erwarten, doch unser neuer vietnamesischer Führer (Duong hatte an ihn übergeben) beruhigte uns. Direkt am Meer wäre immer anderes Wetter als einige Kilometer im Binnenland… Gegen Mittag machten wir eine lange Pause an einem Straßenrestaurant einer kleinen Stadt und so konnte ich  mit dem Handy einige Transportmittel der Vietnamesen fotografieren. 

Bis zur Pause gab es bereits regen Verkehr auf der Straße, doch die Straßen waren relativ gut in Schuss. Was dann folgte, war eine Herausforderung für jeden Kraftfahrer. Die viel befahrene „Hauptstraße“ zur Halong-Bucht befand sich im Bau und der gesamte Verkehr musste sich trotzdem irgendwie durch die viele Kilometer lange Baustelle quetschen. Alle Autos kamen nur langsam voran und große Trucks bestimmten die Fortbewegungsgeschwindigkeit, da sie aufgrund des stetigen Gegenverkehrs eigentlich nicht überholt werden konnten. Trotzdem wurden wir und alle anderen Fahrzeuge immer wieder von laut hupenden Linienbussen bzw. Bussen mit Arbeitern überholt, denen offenbar alle irgendwie die Vorfahrt ermöglichten. Die meist vollbesetzten Busse fuhren trotz dichtesten Verkehrs, Schlängelkurs der Baustelle und unzähliger, tiefer Schlaglöcher mit hoher Geschwindigkeit zwischen den beiden entgegengesetzten Verkehrsströmen durch und mussten noch entgegenkommenden Bussen ausweichen. Dabei ging es für mein Empfinden oft gefährlich eng zu. Jetzt wurde mir auch klar, warum sich der Fahrer vor der Weiterfahrt mehr als eine Stunde Pause gegönnt hatte. Die Bewältigung dieses Streckenabschnittes ist für alle Fahrer purer Stress…

 

Reichlich durchgeschüttelt kamen wir dann am frühen Nachmittag doch noch am Hafen der Halong-Bucht an, wo Hunderte von Ausflugsschiffen auf Tagestouristen oder Hotelschiffe auf zahlungskräftigere Kundschaft warteten. Die Besichtigung dieser weltbekannten Bucht lässt sich der vietnamesische Staat gut bezahlen und auch unser vietnamesischer Reiseleiter stellte fest, dass sich die Preise seit dem Frühjahr schon wieder deutlich erhöht hatten. So musste er einschreiten und einen akzeptablen Preis aushandeln. Die entsprechenden Tickets sollten nur für einen Tag gültig sein, doch letztlich mussten wir bei der Rückkehr zum Hafen nach 2 Übernachtungen auf dem Schiff nicht noch mal nachzahlen.

Wir setzten mit einer Art großem Beiboot (dort Tender genannt) zu „unserem“ Schiff über und gingen an Bord. Wir 7 „Hanseln“ waren tatsächlich die einzigen Gäste und das Boot hatte 5 Mann Besatzung. Neben dem Käpt’n gab es noch einen Koch und einen Barmann sowie 2 Leute für die verschiedensten Aufgaben: Instandhaltung und Reparaturen an Schiff und Tenderboot inklusive Schiffsmaschinen, Reinigungsarbeiten, Küchendienst sowie Gästetransport und Besorgungsfahrten mit dem Beiboot. Endlich auf dem Boot angekommen bezogen wir unsere relativ engen Kajüten (Tine und ich nutzten die einzige doppelt belegte Kabine) und sahen uns auf dem Schiff um. Auf dem Oberdeck hatte man eine prima Aussicht und dort standen bequeme Liegestühle herum, welche wir trotz nicht besonders warmen Wetters gleich ausprobieren mussten. Das fühlte sich erst mal sehr komisch an – einfach mal nichts zu tun. Das Schiff fuhr los und durch die langsam aber stetig wechselnden An- und Ausblicke gewöhnten wir uns bald an diesen Müßiggang.

Nach ca. 90 Minuten Schiffsfahrt waren wir mitten im Inselgewirr aus steil aus dem Meer ragenden Felsmassiven angekommen. Dort machten wir erst mal halt und wurden mit dem Tenderboot zur ersten großen Sehenswürdigkeit – einer sehr großen, touristisch gut ausgebauten Höhle gefahren.

Nach dem langen Rundgang durch die Höhle als fast letzte Gäste an diesem Tag (sonst ist es darin immer reichlich voll) brachte uns der Tender zurück zum Schiff und nach nochmaligem Dösen auf dem Oberdeck wurden wir zum Dinner gerufen. Edel gedeckter Tisch, kunstvoll arrangierte Garnelen als Vorspeise guter Wein und ein nicht weniger vornehmes Abendessen bei angenehmer Musik und Disco-Glitzerlicht wurden uns geboten. Draußen wurde es langsam finster und allmählich versammelten sich immer mehr größere und kleinere, hell erleuchtete Hotelschiffe an einem Ankerplatz inmitten der steilen Felsenlandschaft der Halong-Bucht. Das Seewetter, das gute Essen sowie Bier und Wein hatten uns müde gemacht und so schliefen wir bald auch in dem nur ca. 1,7m langen Bett ein.

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